Roter Mohn, blaue Phacelia und Co.

 

Phacelia ist eine Pflanze aus der Familie der Raublattgewächse, welche im deutschsprachigen Raum auch als „Bienenweide“ oder „Büschelschön“ bekannt ist. Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, wo sie hauptsächlich an Weg- und Straßenrändern sowie auf brachliegenden Äckern vorkommt. Da sie nicht winterhart ist, ist die Pflanze hierzulande einjährig und stellt deshalb als Neophyt keine Gefahr bzw. Konkurrenz für die einheimische Fauna dar.

 

Die zweite hervorstechende Eigenschaft von Phacelia ist ihre hervorragende Eignung als Bienenweide. Sie produziert so viel Nektar, dass jeder Hektar Fläche, welcher mit dieser Pflanze beschickt ist, pro Blühsaison bis zu 500 kg Honig hervorbringen kann. Die lange Blühzeit, bis zum Einsetzen von Frösten, trägt einen wesentlichen Teil zu dieser außergewöhnlichen Produktivität bei.

 

Doch auch für andere Insekten ist Phacelia sehr attraktiv, wovon indirekt auch das Wild profitiert. Insbesondere die Küken von Hühnervögeln wie Rebhühnern und Fasanen sind in den frühen Stadien ihres Lebens von tierischer Nahrung in der Form von Insektenlarven abhängig. Diese sind in der direkten Umgebung der „Bienenweide“ häufig zu finden. Die relativ hohe Wuchshöhe dieser Pflanze bietet darüber hinaus die für das Niederwild so wichtige Deckung.

 

Übrigens: Bei dem Versuch Hummeln an einer Phacelia-Blüte abzulichten, wurde mir die Herkunft der Redewendung "Hummeln im Hintern haben"  erst richtig bewusst und deutlich vor Augen geführt...kaum zu glauben wie flink die "dicken Dinger" von einer Blüte zur nächsten fliegen... ;-)